Der Wärmeeindringkoeffizient ist ein werkstoffspezifischer Kennwert aus der
Thermodynamik.
Werden zwei Körper unterschiedlicher Temperatur miteinander in Kontakt
gebracht, so stellt sich an der Berührungsfläche die Kontakttemperatur
ein. Sie ist abhängig von den Wärmeeindringkoeffizienten 'b' beider
Stoffe.
(Wurzel aus Wärmeleitfähigkeit * Raumgewicht * spezifische Wärmekapazität
)
Führt man der Oberfläche eines Körpers Wärmeenergien zu, so
erhöht sich hier die Temperatur. Zwischen dem Inneren des Körpers und
seiner Oberfläche entsteht dann ein Temperaturgefälle, das einen Wärmestrom
erzeugt. Im Gegensatz zum stationären Wärmestrom verringert sich jedoch
mit fortschreitendem Eindringen von Wärmeenergie das Temperaturgefälle.
Meßwerte einiger Wärmeeindringkoeffizienten
Praktisch erfahrbar ist der Wärmeeindringkoeffizient, wenn man mit der bloßen
Hand verschiedene Stoffe gleicher Temperatur berührt. Stoffe mit hohem Wärmeeindringkoeffizient
(z. B. Metalle) werden als besonders kalt empfunden, wenn ihre Temperatur unter
der der Haut liegt. Stoffe mit niedrigem Wärmeeindringkoeffizient (z. B.
Dämmstoffe oder Holz) werden hingegen bei der selben Temperatur als wärmer
empfunden.
Das Eindringen von Wärme in ein Bauteil und damit seine Durchwärmung
erfolgt um so langsamer, je kleiner die Wärmeeindringkoeffizient ist. Anders
ausgedrückt: Wir empfinden einen Gegenstand beim Berühren als kalt,
wenn er viel Wärme ableitet, als warm, wenn er unserem Körper wenig
Wärme entzieht. Ebenso läßt sich ein Raum um so schneller aufheizen,
je kleiner die Wärmeeindringkoeffizient der Raumbegrenzungsflächen sind.
Anders herum wird auch der Wärmeentzug bei fallenden Nachfrösten durch
die Wärmeeindringkoeffizienten charakterisiert.
Temperaturleitfähigkeit
Die Temperaturleitfähigkeit oder Temperaturleitzahl, gelegentlich auch Wärmediffusivität
(von engl. thermal diffusivity), ist eine Materialkonstante, die zur Beschreibung
der zeitlichen Veränderung der räumlichen Verteilung der Temperatur
durch Wärmeleitung als Folge eines Temperaturgefälles dient.
Die Temperaturleitfähigkeit hat die Einheit m² / s. Die Temperaturleitfähigkeit
beschreibt im Gegensatz zur Wärmeleitfähigkeit nicht nur das stationäre
Verhalten bei der Wärmeleitung. Die instationären Effekte, wie sie etwa
bei der Weitergabe von Temperaturzyklen durch Tag-, Nachtschwankungen der Außentemperatur
zu Wohninnenräumen entstehen, können durch die Wärmeleitfähigkeit
allein nicht beschrieben werden. Das räumliche und zeitliche Verhalten der
Temperatur T(x,y,z,t) lässt über die fouriersche Differentialgleichung
berechnen, wobei der
Laplace-Operator ist. Der Typ dieser Differentialgleichung beschreibt generell
Diffusionsprozesse. Wie warm oder kalt sich ein Körper "anfühlt"
wird im ersten Moment durch die Temperaturleitfähigkeit bestimmt; nur in
stationären Temperaturfeld beschreibt die Wärmeleitfähigkeit den
Energietransport.
Um zwischen den zahlreichenphysikalischen Größen zur beschreibung des
Energietransportes eine einheitliche Normung zu bekommen wurde die Wärmeleitzahl
als komplexe Zahl deiniert, bestehend aus einen statischen und einer dynamischen
Komponente. Siehe hierzu: