Gamma-Linolensäure und Neurodermitis

Neurodermitis und allergische Reizungen
Neurodermitis ist eine Zivilisationskrankheit, deren Ursachen komplex und zumeist schwer durchschaubar sind. Die Symptome, so sagt es schon der Name, beziehen sich meist auf die Haut. So unterschiedlich die Ursachen, so unterschiedlich sind auch die Symptome von Neurodermitis.


Die Wirkung der Gamma-Linolensäure (GLA) im Stoffwechsel
Im Körper wird aus der essentiellen omega-6 Fettsäure Linolsäure (LA 18:2, omega-6) durch die delta-6 Desaturase zunächst die gamma-Linolensäure (GLA 18:3, omega-6) gebildet. Dieser Stoffwechselweg unterliegt einer komplizierten Regulation unter Beteiligung von Hormonen und Ernährungsfaktoren. Durch Verlängerung der Kohlenstoffkette entsteht dann aus der GLA rasch die Dihomo-gamma-Linolensäure (DGLA 20:3, omega-6). Eine übliche Ernährung stellt circa 0,01 g bis 0,02 g GLA und DGLA zu Verfügung Beim Menschen ist die körpereigene Umwandlungsrate der DGLA in die Arachidonsäure (22:4, omega-6) gering. Eine chronisch erhöhte Zufuhr an Arachidonsäure über die Ernährung kann diese körpereigene Regulation allerdings durchbrechen, zumal die Arachidonsäure vor der Verwendung als Energiesubstat geschützt ist.
Die DGLA bzw. die GLA ist einerseits das Ausgangprodukt der entzündungsfördernden Arachidonsäure, aber viel entscheidender ist, dass aus ihr die Eicosanoide der Serie 1 gebildet werden. Die DGLA kann einerseits die Arachidonsäure (20:4, omega-6) als Membranlipid verdrängen. Andererseits besitzen ihre Eicosanoide der Serie 1 entzündungshemmende Eigenschaften. Damit wirkt die DGLA und ihre Eicosanoide den entzündungsfördernden Eicosanoiden der Arachidonsäure entgegen.

Zusammensetzung des Hanföls (chemisch-physikalische Untersuchungen)

Peroxidzahl L-13.00-6 (Wheeler) meg/kg 2,0
Säurezahl L-13.00-5 mg KOH/g Öl 0,7
Fettsäurespektrum HRGC
Palmitinsäure C 16:0 % 6,49
Stearinsäure C 18:0 % 2,91
Ölsäure C 18:1 % 11,73
Linolsäure C 18:2 % 54,62
Linolensäure w06 C 18:3 % 2,87
Linolensäure w03 C 18:3 % 18,90
Arachinsäure C 20:0 % 0,13
Eicosensäure % 0,47
Behensäure % 0,35
Erucasäure % 0,1


Heilung beim Menschen
Eine Linderung der Symptome ist nicht unbedingt mit der Bekämpfung der Krankheit identisch. Wir können oft auch zwischen Linderung und Krankheitsbekämpfung erst viel später unterscheiden. Wir wissen aber, dass Hanföl in vielen Fällen bei neurodermitischen Symptomen eine rasche Linderung bewirkt.


Auszug aus der Zeitschrift "Unsere Apotheke 02/97":
Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren kann Hautveränderungen wie Neurodermitis verursachen. Essentielle Fettsäuren sind maßgeblich an der Barrierefunktion der Haut beteiligt. Sie regulieren den über die Oberhaut transepidermalen Wasserverlust, der bei einem Mangel stark steigt. Zur Behandlung der Neurodermitis mit gibt es zwei Behandlungsmöglichkeiten: Üblich sind orale Gaben von Linol- und Gamma-Linolensäure, doch auch das Auftragen von Linol- und Gamma-Linolensäure als Gel ist möglich. Die enzymatische Umwandlung von Linolsäure in Gamma-Linolensäure ist bei Neurodermitispatienten gestört, dadurch entstehen Defizite an langkettigen essentiellen Fettsäuren. Durch das gezielte Verabreichen von Gamma-Linolensäure werden diese ausgeglichen.


Kaltgepreßtes Hanföl kann als Lieferant von Linol- und Gamma-Linolensäure eine überaus wichtige Rolle als Arzneimittel oder Nahrungsmittelergänzung spielen. Hanföl ist ein sehr gutes Speiseöl, das einzige mit Gamma-Linolensäure. Es kann daher in den Speiseplan von Neurodermitispatienten integriert werden. Dies ist vor allen bei Patienten wichtig, bei denen eine Medikamentengabe schwierig ist.


Heilende Wirkung bei Tieren
Die umweltbedingten Krankheiten wie Neurodermitis und Allergien sind natürlich nicht nur beim Menschen zu finden, sondern auch bei nahezu allen Haus- und Heimtieren, nur dass die Krankheitserscheinungen veterinärmedizinisch andere Namen tragen (Dermatosen etc.). Die Wirkung der Gammalinolensäure und des Hanföls bezieht sich aber auch bei Tieren, gleich wie beim Menschen auf Überreaktionen der äußeren Organe: Haut, Fell, Federwerk. Dementsprechend klar und überzeugend sind auch die Resultate der Züchter, die Hanföl zur Stabilisierung des Fell- oder Haarkleides, oder des Federwerkes bei ihren Tieren anwenden, über die Nahrung zumeist.
Nach oben Startseite