Akustikvlies
Raumakustik
Trittschalldämmung

Raumschall - Dämmung

einfach erklärt

Die Lehre von der Akustik ist sehr umfangreich; ihr gehören Strömungsakustik, Körperschall, Fluiddynamik u.v.m. im breiten Spektrum von Vibartionsakustik über Lärm, Elektroakustik bis zur Musik. Die Lehre von Resonanz und Resonanzkatastrophen interessiert zum Beispiel auch die Baustatik, die normalerweise nicht zur Bauphysik gezählt wird.

Die Bauphysik unterscheidet Schalldurchgang (z.B. durch ein Bauteil), Schallübertragung (z.B. über eine konstruktive Verbindung) und die Eigenschwingung im Frequenzraum (z.B. Nachhallzeit) - um die wichtigsten zu nennen.

Ein resultierendes Schallfeld in einem Raum besteht aus der Überlagerung von direkten Schallwellen der abstrahlenden Quelle sowie von reflektierten Wellen.

Bei absorbiertem Schall sind sowohl der transmitierte Schall, der in Körperschall umgewandelte, sowie der Dissipationsschall zu betrachten. Nur der Dissipationsschall ist ein tatsächlicher "Schallverzehr".

Erfolgt eine akustische Erregung in einem Raum mittels einer eingebrachten Schallquelle in einer Eigenfrequenz, kommt es zur Ausbildung einer Resonanzfrequenz. Besonders stark ausgeprägt sind diese in kleinen Räumen bei tiefen Frequenzen.

Zur Bewertung eines Schallraumes sind Nachhallzeit T und Schallabsorptionsgrad α zu bestimmen. Die Nachhallzeit ist in erster Linie vom Raumvolumen und dessen Oberflächen abhängig. Der Absorptionsgrad gibt dabei den Anteil der Schallenergie an, der beim Auftreffen auf die Oberfläche nicht reflektiert sondern absorbiert wird.

Die Nachhallzeit wird ermittelt als Zeit, in der nach Abschalten eines Geräusches der Pegel im Raum um 60 dB sinkt. Das bedeutet, dass der Schalldruck auf den tausendsten Teil abfällt. Die Abklinggeschwindigkeit ist dabei unabhängig von Anfangs- und Endpegel.

Ein Schalldurchgang ist zunächst ein Körperschall, wobei beim Schalldurchgang eines Bauteils insbesondere die Schichten des Bauteils interessieren und im Fall von Hohlräumen und Dämmstoffschichten wieder die Bewertung die Raumakustik der Hohlräume und Dämmstoffschichten, insbesondere Nachhallzeit und Schallabsorption.

Trittschall ist eine Körperschall, der sich größtenteils über konstruktive und statische Teile eines Bauwerkes ausbreitet.

Luftschall-Dämmung bezieht sich zumeist auf die Dämmung des Schalldurchgangs durch ein Bauteil; hier interessieren vorzugsweise Zwischenwände, Trennwände (gegen eine Nachbarwohnung) und Dachdämmungen (gegen Straßenlärm).

Beispiel: Schallabsorptionsgrad für 3,5 cm Schicht aus Stopfhanf
- ohne weiteren Wandaufbau, wie Platten oder ähnliches, frei stehend im Schallraum

Frequenzbereiche werden unterschiedlich gut absobiert:

  • Nachhallzeit T1: Akustikvlies: Hallraum ohne Prüfgut
  • Nachhallzeit T2: Akustikvlies: Hallraum mit Prüfgut
Terzbandmittenfrequenz Nachhallzeit T1 (s) Nachhallzeit T2 (s) Schallabsorptionsgrad
100 6,55 5,82 0,06
125 8,27 6,31 0,12
160 7,32 6,34 0,07
200 7,40 5,53 0,14
250 7,85 5,52 0,17
315 7,84 5,26 0,20
400 7,57 4,53 0,28
500 7,24 3,81 0,39
630 6,94 3,59 0,42
800 6,48 3,05 0,54
1000 6,10 2,80 0,61
1250 5,86 2,59 0,67
1600 5,31 2,32 0,76
2000 4,57 2,01 0,87
2500 3,95 1,79 0,95
3150 3,11 1,60 0,94
4000 2,65 1,47 0,95
5000 2,31 1,35 0,97

Hieraus wird ein Schallabsorptionsgras 0,55 (H) errechnet (Stopfhanf 3,5 cm).

Wie funktioniert die Schallabsorbtion im Hohlraum?

Unter Handwerkern wird oft gefachsimpelt: "Viel Masse ist gut für die Schalldämmung." Das ist nicht falsch, aber auch nicht richtig.

Eine Schallwelle ist eine "Longitudinalwelle" schwingender Teilchen - z.B. Luftteilchen. Trifft eine Schallwelle auf eine Grenzfläche (auf der zwei Materialien sich berühren), z.B. Grenze zwischen Luft und Wasser (See) oder zwischen Luft und Holz (Baukörper), so wird je nach Einfallswinkel ein Teil der Welle reflektiert, ein anderer dringt in das andere Material.

Beim Eindringen in das andere Material wird die Welle gebrochen.

Schall hat in der Luft eine Geschwindigkeit von c= 343 m/s, im Wasser c= 1400 m/s, im Holz c= 3400 m/s, im Beton c= 3100 m/s, im Stahl c= 5000 m/s. Wenn der Schall nun von Luft auf Wasser, Holz oder Beton trifft, in einem kleinen Winkel, so wird der gesamte Schall reflektiert, nichts dringt an Schall in das Wasser, in das Holz oder in den Beton. Dieses nennt man Totalreflexion. 

Hanffasern sind Resonanzabsorber, dass heißt, die feinen Hanffaser-Fibrillen werden durch die Schallwelle in Schwingung versetzt und wandeln die Schwingungsenergie in Wärme um. Günstig hierbei ist das Zusammenspiel von gröberen Hanffasern und feinen Fibrillen.

Die Hanf-Lehm-Schalldämmung, bestehend aus Hanfschäben, Hanffasern und Lehm, dämmt den Luftschall in einer Kombinattion als Resonanzabsorber und als poröser Absorber.

Grundsätzlich ist das Schalldämmmaß abhängig vom gesamten Aufbau.

Hanf ein vielseitiger Schall-Dämmstoff

  1. zwischen Geschossen: LLS 200
  2. unter Fußbodenbelag wie Parkett: Akustikvlies
  3. in der Wand: LLS 400
  4. im Dach: HDW ST
  5. im Raum: Akustikputz HL-DU-04 (Nachhallzeit)
  6. in Tonstudios: Akustikvlies oder Tanftapete

Schwimmende Fußbodenkonstruktionen erzielen ein akustisches Entkoppeln von Bauteilen, sodass der Körperschall nicht oder nur sehr eingeschränkt übertragen wird. Ähnlich werden Wanddämmungen Körperschall-entkoppelt. In diesen Eigenschaften sind die LLS_200 für Fußbodenentkopplung und LLS_400 für eine Wandentkopplung ganz besondere Baustoffe.


Minderung der Nachhallzeit mit Akustikputz<br> oder mit Akustikvlies.

Tonstudio oder Sprecherkabine wird komplett mit dem Akustikvlies ausgekleidet und nicht verputzt. Lediglich ein Textildekor verkleidet das Akustvlies.

Fensterfugen und Anschlussfugen müssen mit Kalfater-Hanf verschlossen werden.

abgehängte Schalldecke Trittschalldämmung auf Betondecke


Reflexion und Brechung


Totalreflexion


Reflexion und Brechung


Reflexion und Brechung