Immer wieder werden wir angesprochen (häufige Fragen)
Wir wollen eine ➜ Neue Hanffabrik gründen.
Was tun? - что делать? *
(* Buchtitel von Владимир Ульянов)
... Die Idee und Philosophie des Hanfes haben mich überzeugt und ich würde
mich gerne an der Weiterverbreitung des Nutzhanfes beteiligen: Daher will
ich eine Hanffabrik nach dem Uckermärkischen Vorbild hier in M. errichten!
...
Und dazu benötige ich Ihre Hilfe.
Ph. aus M.
Hallo Herr Ph.,
normalerweise ist es nicht Aufgabe eines "normalen" Unternehmens, seiner Konkurrenz beim Aufbau zu helfen. Aber in unserem Fall verhält es sich anders.
Als Hanf-Genossenschaft wollen wir nicht nur Hanf verarbeiten, sondern wir wollen den Umbau der Gesellschaft voran bringen.
Wir unterstützen zwar nicht die Konkurrenz, aber wir unterstützen Mitstreiter. Hanffabriken sollten eigentlich miteinander arbeiten. Leider war das in den letzten Jahrzehnten nicht immer der Fall.
Wettbewerb ist gut, wenn man miteinander arbeitet, nicht gegeneinander.
Entscheidend für die Gründung einer Hanffabrik ist NICHT (!) der Standort.
Sicherlich ist das landwirtschaftliche Umfeld ein wichtiger Aspekt bei der Überlegung, aber Hanf wächst auf sehr vielen Böden – Nicht auf Sandbüchsen, aber ansonsten auf fast allen Böden >35 BP.
Es gibt nur eine wirklich wichtige Voraussetzung für die Gründung einer Hanf-Fabrik: Wer ist der Macher?
Wer ist die Frau oder der Mann, die oder der den Hut aufsetzt und die Ärmel hochkrempelt, um loszulegen.
Und natürlich fällt es wesentlich einfacher, wenn man einige gute Mitstreiter hat. Ein Kollektiv ist immer stärker. Fazit: Es kommt einzig und allein auf die Leute an, die loslegen; und es braucht vor allem den einen Macher, der eine Hanffabrik an SEINEM Standort gründet, aufbaut, zum Laufen bringt und auch über schlechte Zeiten steuert.
Die landwirtschaftlichen Partner werden sich finden. In der technischen Umsetzung helfen wir gern. Für den Absatz ist natürlich viel Arbeit vonnöten, aber die Menschen in Deutschland haben es schon begriffen: Hanf ist der Stoff der Zukunft.
Ich wünsche Ihnen Durchhaltekraft.
... Was muss ich im Vorfeld abklären, um eine Hanffabrik zu errichten?
...
G. aus W.
Hallo Herr G.,
die Grundvoraussetzung, dass man zuerst den Macher (oder die ...in) braucht, ist ja bei Ihnen offenbar schon gewährleistet.
Der Macher oder die Macherin entscheidet über die erste Frage: Welchen Anliegen soll die Hanffabrik dienen, welcher gesellschaftliche Gestalt soll sie sich fügen?
Es folgt die Frage nach Inhalt und Form der Herstellung, des Marktes, der Weiterentwicklung.
Es steht mir natürlich nicht zu, Ratschläge zu geben. Aber ich erlaube mir, Hausaufgaben, die ich mir selbst gab, hier aufzulisten:
- Planung von landwirtschaftlichem Anbau; technische Kenntnis zur Verarbeitung von Hanf und zur Herstellung von Produkten aus Hanf
- Marktorientierung: Welche neuen oder bekannten Produkte sollen auf welchem Markt ergänzt, etabliert oder feilgeboten werden.
- Standortsuche für die Produktion: Gewerbegebiet oder Industriegebiet, Neubau oder Bestand, Lagerflächen plus Produktionshallen und so weiter
- Wahl der Verarbeitungstechnologie und der Peripherie
- Machbarkeitsstudie und Finanzierungskonzept unter Einbeziehung von 1-4
- Gründung einer Rechtsform entsprechend geltender Gesetze und Gesellschaftsvorgaben – die sich bekanntlich auch schnell mal ändern können
- Finanzierung
...
welche Voraussetzungen brauchen wir und mit welchen Kosten müssen wir rechnen?
Wollen Sie sich bei uns beteiligen?
Hallo Herr Ph.,
zunächst braucht man eine Gewerbefläche für die Fabrik und in unmittelbarer Nähe natürlich Landwirtschaft. Folglich ist eine Lage innerhalb einer größeren Stadt schon mal ausgeschlossen.
Die Gewerbefläche sollte – so mein Tipp – mindestens 2 ha groß sein. Unser Fabrikgelände ist 7 ha groß.
Sie brauchen mindestens 2.000 m² Hallenfläche. Je mehr, desto besser. Wir verfügen über mehr als 8.000 m² Hallenfläche. Die Hälfte für die Produktion, die andere Hälfte als Rohstofflager.
Abhängig wie umfäglich eine Hanffabrik arbeiten soll, welche Absatzmärkte bedient werden sollen, rechnen Sie für die Erstausstattung an Maschinen und Anlagen mit einem Investvolumen von 2,5 bis 6 Mio.
Beteiligung?
Wir leben in einer Zeit der Aktiengläubigkeit.
Dem Besitz von Beteiligungen oder Aktien wird eine ungerechtfertigt hohe Bedeutung beigemessen. Tatsächlich führt es so weit, dass Manager großer Konzerne allen Ernstes die Ansichten vertreten, Aktienbesitz könnte solidarische Aufgaben des Gemeinwesens ersetzen; etwa die Altersversorgung durch Aktienbesitz sichern. Aber spekulative Beteiligungen (Aktien) sind nur Roulette-Vermögen.
Andere glauben, Geld gebe man irgendwo hin, lasse es dort "arbeiten" und schwuppdiwupp hat sich das Geld vermehrt.
Ich glaube, Arbeiten ist eine Fähigkeit des Menschen. Maschinen können Arbeit verrichten. Geld kann nicht arbeiten. Geld ist ein Mittel der Investitions- und Erlösverteilung, bestenfalls ein staatliches Mittel. Mehr nicht.
Aber natürlich, für eine Investition braucht man Geld.
Sich zu beteiligen heißt, entweder mitarbeiten oder finanzieren. Mitarbeiten kann man dort, wo man ist. Aus der Ferne ist jede Mitarbeit nur eine Belästigung für die operativen Aufgaben.
Finanzierung
Finanzierungen sind Geschäftsgegenstand von Banken, privater oder staatlicher Beteiligungsgesellschaften aber auch privater Geldgeber. Diese sollten möglichst nicht mitarbeiten, denn deren Anliegen ist nicht, die Arbeit der Hanffabrik, sondern die Rückzahlung zu überwachen.
Unternehmen können intern die Stellung einer Finanzierungsgesellschaft einnehmen. Das führt i. d. R. dann zum Erfolg, wenn die Abteilung Bank von der Abteilung Produktion getrennt wird.
Wie die Finanzierung einer Hanffabrik gestaltet wird, entscheiden die Macher einer neuen Hanffabrik.