Ankaufbedingungen für Hanfstroh
gilt 2025 für landwirtschaftliche Betriebe
➜ Faserhanf vs. Samenhanf
➜ Landwirtschaftlicher Hanfanbau
Seit zwei Jahren bewegen sich gerade alle Preise steil nach oben. Dünger, Diesel, Pflanzenschutz. Die Weizenpreise stiegen in den Himmel und fielen wieder herab, dieses Auf und Ab wird noch schlimmer werden und noch andauern.
Auch wir müssen unsere Hanfpreise anpassen. Dabei werden wir noch mehr Wert auf Qualität legen müssen, die sich i.d.R. bei professionellem Anbau (Saatbettbereitung, Aussaat, Ernte und Pressen) erfüllen lassen.
Die Anbaufläche von Hanf ist auf 7.116 ha im Jahr 2024 angewachsen (BZL).
Wir kaufen Rundballen oder Quaderballen. Rundballen bitte nur mit Netzbindung.
Quaderballen sind immer unmittelbar nach dem Pressen anzuliefern. Jede Zwischenlagerung birgt die Gefahr von Feuchtigkeitsaufnahmen. Sie sind dann nicht mehr verwendbar.
Rundballen sind etwas robuster.
Frei von Unkraut
Leider können wir überhaupt keine Ballen verarbeiten, in denen Unkraut ist. Die Entsorgungskosten für die angelieferten Ballen mit Unkraut müssen wir an den Lieferanten weitergeben.
Trockenheit
Das wichtigste Kriterium ist die Trockenheit des Strohs.
Nicht die Material-Restfeuchte ist dabei das K.O.-Kriterium, sondern nasse Stellen, nasse Liegestellen oder regennasse Stellen.
Besonders schlimm sind Ballen, die im Regen standen und dann äußerlich trockneten, innen aber nass blieben. Bitte die fertig gepressten Ballen NIEMALS im Regen lagern. Wir nehmen die Ballen sofort, auch nachts, auch am Wochenende entgegen. Hauptsache, sie bekommen keinen Regen ab.
Schnittlänge
Das Stroh darf während der Ernte NICHT unter durchschnittlich 60 cm geschnitten werden, jedoch nicht länger als durchschnittlich 1 m.
Mit Häckslermodulen geerntetes Stroh ist minderwertig, auch mit Hacklängen von 50 oder 60 cm. Häcksler-Module sind für Samenhanf, nicht für anspruchsvollen Faserhanf.
Langes Stroh oder ungekürztes ist nicht verarbeitbar.
Achtung!
Wir akzeptieren 3 Erntemethoden:
- Schwadmahd mit Einkürzung und anschließendem Schwaddrusch, z. B. "Blücher"
- Direktdrusch mit Mähdrescher mit Mahdlängen von 60—100 cm, nur der Sorte Finola (Achtung: sehr geringer Strohertrag)
- Eingeschränkt: Drescher mit integriertem Wittrock-Häcksler, z. B. "Krumm" (Achtung: nur 60-cm-Schnittlängeneinstellung)
Röste
Das Stroh darf nicht mehr grün sein. Regen/Tau, Wind und Wetter müssen das Stroh grau werden lassen. Das Ballenpressen muss im Herbst erfolgen, spätestens im Novemberfrost. Im Frühjahr gepresstes oder gar im Frühjahr geerntetes Stroh ist unbrauchbar. Winterhanf ist unbrauchbar. In Finnland oder Kasachstan ist wohl das möglich, aber nicht in Deutschland.
Stängeldicke (Saatgutdichte)
Die maximale Stängeldicke darf 14 mm nicht überschreiten. Hier gilt die optische Erkennbarkeit der äußeren Schicht. Sobald Unkraut optisch erkennbar ist, gilt das Stroh als unbrauchbar.
Die Aufnahme von Steinen ist unbedingt zu vermeiden. Wer sein Erntegut schwadet, schafft Steine hinein. Daher bitte NICHT schwaden.
Preise
Die Lieferung erfolgt im Aufwand des Landwirtschaftsbetriebes.
Wir verrechnen das Hanfstroh auf eine Verrechnungsfeuchte von 12 %.
Im Hochsommer stellt sich eine Gleichgewichtsfeuchte von 12 % ein. Im Spätsommer steigt die Gleichgewichtsfeuchte auf 20 % und schnell auch deutlich mehr, im Herbst 25 — 30 %.
Wir nehmen Hanfstroh bis 30 % Restfeuchte entgegen.
Für gutes Stroh, trocken, maximal 14 mm Stängeldicke, hellgrau, 60 — 100 cm lang, unkrautfrei zahlen wir:
150 €/t netto frei Fabrik Prenzlau, Ernte mit Häcksler (min. 60 cm Hacklänge)
150 €/t netto frei Fabrik Prenzlau, kurze Sorten im Direktdrusch (min. 60 cm Mahdlänge)
190 €/t netto frei Fabrik Prenzlau, Ernte mit Blücher und anschließendem Schwaddrusch
Für Hanfstroh gilt der Mehrwertsteuersatz von 19%.
Für Biohanf (kbA) können wir keine anderen Preise zahlen.