Wanddämmung

Konstruktionsvorschläge

mit Stopfhanf ST 50 und HL-Trockenbauplatte

An der bestehenden massiven Außenwand wird eine vertikale Leistenkonstruktion an Direktabhängern gefluchtet.
Der Stopfhanf ST wird zwischen die Leistenkonstruktion geklemmt.
Der Abschluss innenseitig erfolgt mit einer Hanf-Lehm - Trockenbauplatte und abschließnedem Haftputz und Feinputz.

Alternativ kann statt mit Hanf-Lehm-Bauplatten mit anderen Lehmbauplatten (WEM oder gleichwertige) gearbeitet werden. Hier ist mit einem DIN-Lehmputz mit einer groflächigen Glasfaserarmierung abzuschließen

Alternativ kann mit putztragenden Holzweichfaser-Platten gearbeitet werden. Diese sind in Nut und Feder zu verleimen. Hier ist mit einem HL-Haftputz die Fläche zu grundieren, um anschließend mit einm Feinputz abzuschließen.


Konstruktionsvorschlag 1

Feuchtebilanz
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Aktiva

  • Bauwerksfeuchte: Die Bauwerksfeuchte des Bestandes muss überprüft werden. Grundsätzlich gilt auch hier, wie überall: nasse Bauteile sollten NICHT gedämmt werden.
  • Wasserzurückhaltung: Ziegelmauerwerk hat genau dann wenig Probleme mit einer Wasserzurückhaltung, wenn nicht wasserabweisenden Schichten oder Anstriche eine Austrocknung behindern.
  • Materialfeuchte: Durch Regen wird regelmäßig der Außenputz nass; kapillar dingt diese Nässe in das Ziegelmauerwerk. Es ist insbesondere im alten Bestand davon auszugehen, dass die Kapillarität durchaus ein tieferes Eindringen der Feuchtigkeit ermöglicht. Daher muss auch die Möglichkeit eingeräumt werden, dass auch der Dämmstoff der Innendämmung kapillar leicht belastet wird. Dieser Effekt ist auf der windbelasteten Seite verstärkt. Hier sind wenig beheizte Räume zu vermeiden, da nur eine ficksche Diffusion aufgrund Temperaturgradient diese Durchfeuchtung rückgängig machen kann.

Passiva

  • Baufeuchte: Während der Bauphase wird innenseitig Baufeuchte eingetragen. Es ist sicherzustellen, dass diese Baufeuchte vorzugsweise nach innen abtrocknen kann.
  • Ficksche Diffusion: Feuchtigkeit aus dem Innenraum kann über Ficksche Diffusion in den Lehmputz eindringen. Der Diffusionswiderstand von DIN-Lehmputz sowie des Hanffaser-Systems Haftputz+Feinputz ist eine Funktion der eigenen Materialfeuchte. Die Diffusion in den Lehmputz verursacht eine Erhöhung der Lehm-Materialfeuchte. Infolgedessen teigt der Diffusionswiderstand dieses. Eine weitere Diffsion ist dann erschwert. Die Hersteller-Gewähr, wonach die Kombination Stopfhanf ST + innenseitig ein DIN Lehmputz oder ein Hanffaser-System keine erhöhte Materialfeuchte der Stopfhanf-ST-Dämmung druch die Ficksche Diffusion aus einem normal genutzten Innenraumm zu Folge haben kann, ist beim genannten Aufbau erfüllt (Erfüllung der Herstellerbedingung).
  • Taupunkt: Feuchtigkeit, die aus dem Innenraum in das Bauteil diffundiert, wird nicht an einem "Glasertaupunkt" kondensieren. Vielmehr führt Feuchtigkeit aus überhöhter Innenraumluftfeuchtigkeit (zB. in Feuchträumen) zu höheren Materialfeuchten der innenseitig oberflächennahen Schichten, wobei ein Trocknen dieser durch die Benutzung gewährleistet sein muss.
  • Insbesondere nasse Standorte im Wald oder an der Küste bedürfen einer hygrothermischen Simmulation oder der fachlichen Beurteilung vor Ort.

}


Ausschreibungsbeispiel für die Wanddämmung


001 .......... lfm - Direktabhänger liefern und montieren je zwei oben und unten im Abstand des Platten-Normmaßes (Vertikalmaß). Stärke: .......... mm x mm resultierende Dämmstärke: .......... mm 002 .......... m² - Leisten KHV liefern und an Direktabhängern montieren. Zum Ausrichten eine Fluchtleiste nutzen. Direktabhänger entsprechend kürzen. - Fenster, Türen, sonstige Sprünge einfassen. - Zusätzliche Wandmontage bei zu erwartender Duchbiegung der Leisten. Stärke: .......... mm x mm Platten-Normmaß: .......... cm resultierende Dämmstärke: .......... mm 003 .......... m² - Stopfhanf ST 50 liefern und fugenfrei in setzungssicherer Verdichtung zwischen die Vertikalleisten bündig füllen. - Nachweis der Verdichtung nach Hersteller-Verarbeitungsrichtlinien (Angabe der eingesetzte HDW Menge gemäß Beipackzettel oder Lieferschein) Dämmstärke: .......... mm Verdichtung: .......... kg/ m³ (min: 50 kg; ab 200 mm Dämmdicke: 55 kg/m³; ab 300 mm Dämmdicke: 60 kg/m³) 004 .......... m². - Hanf-Lehm-Bauplatte liefern und an den Vertikalleisten montieren, jeweils mit den Stößen auf einer Leiste. Dicke: .......... mm 005 .......... m². - HL-Dämmputz liefern, Quellzeit des Mörtels beachten. - Fugen luftdicht mit HL-Dämmputz - Mörtel schließen. - Giebel- und andere Anschlüsse mit Kalfaterband armieren und mit HL-Dämmputz schließen. - HL-Dämmputz in gleichmäßiger Schichtdicke als Unterputz aufziehen. Trockenzeit beachten. Putzstärke: .......... mm 006 .......... m². - HL-Feinputz liefern. - Untergrund trocken reinigen und HL-Feinputz in gleichmäßiger Schichtdicke als Reibeputz aufziehen. Trockenzeit beachten. Putzstärke: .......... mm

Erfahrungswerte für Handwerksbetriebe:

Bei Dämmstärken 16 cm kalkulieren Sie bitte 7 - 8 min/qm.
Mit einem 30-kg-Ballen dämmen Sie 3,7 qm.
Die reine Stopfarbeit dabei nur 2 Minuten/m², egal welcher Dämmstärke.

  • öffnen der Ballen und Verpackungsmaterial entfernen
  • Hanf mit beiden Händen ohne Kraft hinter die Sparschalung klemmen
  • in den Ecken sorgfältig stopfen
  • optische Kontrolle der Füllmenge
  • an Fenster und Türen, an Anschlüssen etc. mit größerer Aufmerksamkeit

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