Lehm - Wanddämmung
mit LLS-400
Wanddämmungen mit Hanf-Lehm LLS 400 erfüllen in vielen Fällen nicht in "normalen" Altbaubeständen nicht die EnEV. Doch sofern es sich besonders erhaltenswerte Bausubstanz handelt, oder wenn die EnEV keine Rolle spielt, überzeugt die Hanf-Lehm-Wanddämmung mit viele gewünschten Eigenschaften, wie Raumluftregulierung, hohe Oberflächentemperatur etc. Gerade an historischen Gebäuden wird sie oft verwendet.
- Fachwerk
- Lehmwand
- Natursteinwand
- Klinkerbau
Innenseitig wird die LLS 400 entweder von einer Hanf-Lehm-Bauplatte oder von einem Schilfputzträger begrenzt.
Achtung: Die Einbaumethode bringt Wasser ins Bauwerk. Dieses muss schnell abtrocknen. Das einzige, was hilt: Luft! Luft! Luft!
Feuchtebilanz
{
Aktiva
- Während der Bauphase wird Nässe eingebracht. Es ist eine erhöht Materialfeuchte vorhanden. Diese sollte sehr schnell zum Austrocknen gebracht werden.
- Kondenswasser: Baustoffe mit gekapselter Porenluft sind nicht verarbeitet. Hydrophobe Grenzflächen sind im Inneren des Bauteis nicht vorhanden.
- Wasserzurückhaltung: LLS-200 hat eine sehr kurze Trocknungsphase.
- Materialfeuchte: In die Außenwand eindringende Nässe infolge Regen und Sturm wird vom Mauerwerk und dessen Fugen aufgenommen. Diese Nässe kann kapillar und unter dem Druck angreifenden Windes in die tieferen Schichten gedrückt werden. In der Heizperiode wird diese Nässe wieder nach außen gedrückt.
- Wenn das Bauwerk mehrere Winter lang nicht beheizt wird, kann auch die Feuchtigkeit nicht wieder nach außen diffundieren, was Langzeitfeuchteschäden hervorrufen kann.
- Materialfeuchte: Eine kritische Erhöhung der Materialfeuchte im Hanf durch Ficksche Diffusion aus dem beheizten Innenraum ist unter Berücksichtigung der Herstellerbedingung einer DIN-Lehm oder eines Hanffaser-Verbundsystems ausgeschlossen.
Passiva
- Baufeuchte: Es wird Baufeuchte eingetragen. Diese gilt es zu trocknen. Die kurze Trocknungsphase begünstigt eine schnelle Trocknung. Dennoch heißt es: Luft! Luft! Luft!
- Import & Eport: Ein Eintrag von Regen erfolgt durch die Fugen des Mauerwerks. Auf dem gleichen Weg erfolgt auch die Verdunstung.
- Aus dem beheizten Innenraum verhindert der DIN-Lehm-Putz oder der Hanffaser-Verbund von HL-Bauplatte mit Haftputz und Feinputz die notwendige Diffusionszurückhaltung.
- Insbesondere nasse Standorte im Wald oder an der Küste bedürfen einer hygrothermischen Simmulation oder der fachlichen Beurteilung vor Ort.
- Ficksche Diffusion: Mit der inneren Lehmschicht ist der Diffusionsdurchgang aus dem Innenraum ohne kritische Materialfeuchte der LLS-400 gesichert (Erfüllung der Herstellerbedingung).
- Taupunkt: Feuchtigkeit, die aus dem Innenraum in das Bauteil diffundiert, wird nicht an einem "Glasertaupunkt" kondensieren. Vielmehr führt Feuchtigkeit aus überhöhter Innenraumluftfeuchtigkeit (zB. in Feuchträumen) zu höheren Materialfeuchten der innenseitig oberflächennahen Schichten, wobei ein Trocknen dieser durch die Benutzung gewährleistet sein muss.
}
Wichtige Erklärung zur Baufeuchte:
Innenputzarbeiten (egal ob Kalk, Zement-, Gips-, Lehm- oder HL-Dämmputz) und das Einbringen von Nassestrich bringt tausend Liter Bauwasser und mehr in Fußböden, Wände und Decken. Diese Mengen an Bauwassers werden immer an den Innenraum abgegeben. Gebläseheizungen oder Kältetrocknungsaggregate sind erfahrungsgemäß nicht ansatzweise ausreichend.
In windreichen Gegenden, bei sommerlichen Temperaturen kann das permanente (!) Offenhalten aller (!) Fenster über Wochen genügen. In weniger windreichen Gegenden hilft nur: intensives Trockenheizen und trotzdem intensiv Lüften. Anderenfalls nehmen andere Baustoffe diese Wassermenge als Materialfeuchte, Porenluftfeuche, Grenzflächenkondensat usw. auf. Dieses führt unter anderem zum Quellen von Holzfußböden und Sichtholzbalken, zum Aufkommen von Staubläusen und vielen anderen mittelfristigen Plagen.
Ausschreibungsbeispiel für die Wanddämmung
001 .......... lfm
- Leisten KHV liefern und oben führend und unten
führend Fluchtleisten montieren.
Stärke: .......... mm x mm
resultierende Dämmstärke: .......... mm
002 .......... m²
- Leisten KHV liefern und im Abstand des Platten-Normmaßes (Vertikalmaß)
senkrecht an den Fluchtleisten montieren.
- Fenster, Türen, sonstige Sprünge einfassen.
- Zusätzliche Wandmontage bei zu erwartender Duchbiegung der Leisten.
Stärke: .......... mm x mm
Platten-Normmaß: .......... cm
resultierende Dämmstärke: .......... mm
003 .......... m²
- HL-Trockenbauplatte und Hanf-Lehm-Wanddämmung LLS 400 liefern.
- Lagenweise Hanf-Lehm-Bauplatten montieren,
Hanf-Lehm LLS 400 in den Dämmraum schütten,
mit einer Stampflehm-Picke setzungssicher verdichten,
mit Wasser gemäß Herstellerangaben benässen
Hinweise: Herstellerangabe zur Benässung: je 66,6 l mindestens 5 Liter Wasser
HL-Trockenbauplatte Stärke: ........ mm
Dämmstärke: ............ mm
004 .......... m².
- HL-Haftputz liefern, Quellzeit des Mörtels beachten (>1h).
- Fugen luftdicht mit HL-Haftputz - Mörtel schließen.
- Giebel- und andere Anschlüsse mit Kalfaterband armieren
und mit HL-Haftputz schließen.
- HL-Haftputz in gleichmäßiger Schichtdicke als Armierungsputz
aufziehen. Trockenzeit beachten.
Putzstärke: .......... mm
005 .......... m².
- HL-Feinputz liefern.
- Untergrund trocken reinigen und HL-Feinputz in gleichmäßiger
Schichtdicke als Reibeputz aufziehen. Trockenzeit beachten.
Putzstärke: .......... mm
Erfahrungswerte für Handwerksbetriebe:
Bei Dämmstärken 12 cm kalkulieren Sie bitte ca. 10 min/qm.
Sie benötigen 1,8 Sack/m².
Die Zeit der Montage der Trockenbauplatten ist nicht berücksichtigt.
- Säcke LLS-400 öffnen und kompletten Inhalt über einer Arbeitsbreite von 5 m verteilen (Schütthöhe ca. 15 cm)
- mit der HL-Stampflehm-Picke verdichten
- 5 bis 6 Liter Wasser mit einem Quast auf der Dämmung über diesen 5 m verteilen
Anschließend neue Trockenbauplatten montieren und so weiter.