Luft-Dichtung-Verbundsystem
Luftdichtung + Winddichtung + Dampfbremse
Ecken, Giebelanschlüsse, Balkenanschlüsse, Gauben, Nischen, Drempel
Alternativ: ➜ Luftdichtung einer Holzschalung: Wand, Dach, Fußboden
Alternativ: ➜ Bewehrungsstreifen von Plattenstößen
siehe auch: ➜ Fugendichtband Fenster Türen
siehe auch: ➜ Dämmstreifen für allerlei
siehe auch: ➜ Abdichtung gegen Keller/Bodenplatte
Achtung: Verbessertes System!
Früher boten wir für die Luftdichtung ein Hanfvlies in 3 mm Stärke an. Dieses war an manchen Stellen sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung. Hatte allerdings den Vorteil, gleichzeitig einen Träger für Ober- oder Feinputz (max. 5 mm) zu stellen. Grundsätzlich ist der Verbund mit der ➜ HDM3 weiterhin möglich.
Heute bieten wir ein 0,6 mm Hightech-Produkt an, aus Leinenfasern. Dahinter verbirgt sich eine moderne Filztechnik durch Wasserstrahlverfestigung.
Verbundsystem mit Leinenvlies und Lehm-Kleister
Für die Eckdichtung empfielt es sich in der Regel, die vollen 53 cm des Leinenvlieses zu nutzen.
Um schmale Eckstreifen zu verwenden, zerschneiden Sie bitte das Leinenvlies in die gewünschte Breite.
- Leinenvlies LV53: Rolle: 530 mm x 25 lfm, 0,6 mm stark
- alternativ: Leinenvlies LV110: Rolle: 1,10 m x 50 lfm, 0,6 mm stark
- HL-Lehmkleister HL-SL: 10 kg Trockenmasse
- flächenbezogene Luftdurchlässigkeit = 1,35–1,90 m³⁄m²h
- sd = {5 cm/40% rL – 90 cm/85% rL} // 60 cm bei 23°C/60%rL
- Volldeklaration DV 53 : Leinenfasern (70%), Fichtenzellwolle (30%)
- Volldeklaration HL-SL: Tonerde, Roggenleim
Für Ecken und Dachgiebel-Anschlüsse innen.
Beidseitig ist das Leinenvlies mit HL-Lehmkleister einzuschlämmen und mittig auf beide Anschlussseiten zu "tapezieren".
Die Leinenvlies-Eckdichtung ist immer zwischen der Holzschalung und der luftdichten Oberschicht anzubringen.
Die luftdichte Oberschicht kann ein Putz sein, der über die Leinenvlies-Eckdichtung geputzt wird.
Die luftdichte Oberschicht kann eine Hanf-Lehm-Trockenbauplatte sein, die über die Leinenvlies-Eckdichtung luftschlüssig verlegt werden, oder andere Varianten.
Vorbereitung: Staubigen oder krümligen Putz entfernen; Poröse Mauerwerksanschlüsse einen Tag vorher mit Lehmkleister grundieren;
- Zuschneiden
- Vorstreichen
- Einkleistern
- Tapezieren mit Kellenfalz
- Anschlämmen
- Trocknen !!!
Vorbereitung
-
Lehmkleister HL-SL 10 kg wird in 25–30 Liter Wasser angerührt.
Eine Quellzeit von 2 Stunden ist erforderlich.
Er braucht eine Konsistenz wie Kleister oder Tapetenleim.
Der Lehmkleister ist nur 24 h nach dem Ansetzen verwendbar.
Mit einem Sack 10 kg Lehmkleister können 25 lfm Leinenvlies-Eckdichtungen a 53 cm Breite beidseitig geleimt und geschlämmt werden. -
Staub und Farbreste sind gründlich zu entfernen.
Mauerwerk ist nass mit einem Quast vom Staub zu reinigen.
Vorsteichen
Mit dem gut gerührten Lehmkleister wird der Untergrund vorgestrichen, besonders gründlich an Schrägen oder Deckenflächen.
Einkleistern
Auf einem Tapeziertisch wird der auf Länge geschnittene Hanfvlies-Eckstreifen einseitig mit dem Lehmkleister HL-SL eingeschlämmt.
Tapezieren
Das eingeschlämmte Leinenvlies ist auf den Untergrund zu kleben und mit einem Quast anzudrücken.
Bei anschließenden Eckenstreifen ist für eine Luftdichtungsebene ein Überlappen zwingend erforderlich.
Kellenfalz in Ecken und Rundungen
In den konkaven Ecken und Rundungen mit einen Kellenschnitt / Kellenfalz ausreichend Material hinterlegen. Einfach gesprochen: in die Ecken mit der Kelle eine Falte oder Falz hinein drücken.
Konvexe Ecken und Rundungen sind mit Knautschpuffer auszuführen.
Kellenfalz: Das beleimte Leinenvlies zieht sich bei der Trocknung zusammen. Es ist daher in allen Ecken und Kanten sowie in regelmäßigen Abständen z.B. an jedem Brettstoß mit der Kelle eine Falz zu legen bzw. einzudrücken. Die in eine Fuge gedrückte Falz bildet so eine Sicke mit Material, welches beim Austrocknen und Zusammenzehen als Ausdehnungsreserve dient.
Anschlämmen
Das haftende Leinenvlies ist von der Gegenseite ebenfalls gründlich zu schlämmen und dabei an den Untergrund zu drücken.
Trocknen !!!
Eine schnelle Trocknung erzwingen!
Anderenfalls entwickelt der Lehmkleister einen säuerlichen Geruch. Mit einem Ventilator genügend Luftbewegung sichern!