Fragen zum Hanf:
Fragen zum Bau:
Fragen zur Bauphysik:

Keine Folie

Braucht man eine Dampfbremsfolie?

... gern würde ich als Dachdämmung ... Stopfhanf ST ohne Folien einbauen.
Aber wenn ich den U-Wert-Rechner bemühe, entstehen gerade im Sommer
erhebliche Mengen an Kondenat in der Dämmung – ohne Folie.
... haben Sie gebaute Projekte, die über Jahre diese Mängel nicht aufwiesen?
B. aus H.

Hallo Frau B.,
wir produzieren, verkaufen unsere Baustoffe und begleiten Bauvorhaben seit Jahrzehnten. Die meisten Bauvorhaben mit unseren Dämmstoffen verzichten auf Folie – seit Jahrzehnten.

Die Frage muss lauten: Gab es Bauvorhaben "ohne Folie", die aus diesen Grund Mängel aufwiesen?
Nein!
Es gibt seit Jahrzehnten kein einziges Bauvorhaben, bei dem es aufgrund Folienverzichtes zu problematischen Feuchteerscheinungen kam.
Wir zwingen natürlich keinen. Wer Folie einsetzen will, kann es tun.

Thema U-Wert-Rechner:

Die Taupunkt-Überlegung mit der Kurzbezeichnung "Glaser" ist für unsere Produkte nicht zutreffend. "Glaser" geht/ging vom Modell der Konvektion feuchter Luft und der Kondensation gesättigter Luft in nicht-sorptiven Baustoffen aus. Sehen Sie bitte hierzu: Diffusion

Statt der vollkommen überalterten Glaser-Taupunkt-Berechnung empfehlen wir das Erstellen einer Feuchtebilanz. Am Fallbeispiel einer Aufdachdämmung finden Sie eine Feuchtebilanz hier.

Am Fallbeispiel einer Zwischensparrendämmung finden Sie eine Feuchtebilanz hier.

Neben der Empfehlung einer Feuchtebilanz für das konkrete Bauvorhaben verlangen wir unsere Diffusionsforderungen, die erfüllt werden müssen.


... unser Dach wird ausgebaut. Die Trockenbaufirma will eine Dampfbremse
einbauen. Muss das sein?
Geplant ist eine Hanfdämmung, darüber eine OSB Platte (12 mm) und darüber
eine Gipskartonplatte ( 12mm ) die anschließend verputzt wird.
Brauche ich eine zusätzliche Dampfbremse?
E. aus Sch.

 

Hallo Frau E.,

eine zusätzliche Dampfbremsfolie benötigen Sie nicht. Bei "korrekter" Ausführung der Montage von OSB-Platten, bezogen auf die sachgerechte, also geleimte oder überklebte Nut-Feder-Verbindung, erfüllt die OSB-Platte bereits unsere Diffusionsforderungen.

OSB-Platten haben je nach Dicke einen Diffusionswiderstand von 2,0–4,5 m.
Damit ist unsere Diffusionsforderung von sd_innen >> 4 x sd_hanf für alle gängigen Dämmstärken erfüllt.

Was OSB-Platten anlangt, bitten wir die Formaldehy-Belastung zu bedenken.
Wir empfehlen hier unsere Hanf-Lehm-Trockenbauplatten.

Aber bitte beachten Sie die Ausnahmen bei exponierter Lage Ihres Hauses: Fachmann zu Rate ziehen


... wir haben eine Doppelhaushälfte gekauft, an welche wir einen Flachanbau
anbauen. In diesem Flachanbau haben wir für alle dämmbaren Flächen mit ihrem
Produkt Stopfhanf (HDW-ST: Stopfhanf-Klemmwolle) gearbeitet.
Auch in den beiden geplanten Nassräumen, im Bad und im Gäste-WC mit Dusche
möchten wir gern die Zwischensparrendämmung mit dem Stopfhanf und ohne
weitere Folie verbauen.

Spricht aus Ihrer Sicht etwas gegen diese Vorgehensweise? Gibt es Punkte, welche wir in der Ausführung beachten sollten?

Weiterhin sind wir am Überlegen, das Flachdach mit einer Holzkonstruktion zu versehen und diese dann in Form einer Aufsparrendämmung auch mit dem Stopfhanf zu dämmen. Ist auf dieser Holzkonstruktion ein Verschweißen mit Dachpappe sinnvoll, um die Diffusionsoffenheit zu gewährleisten oder sollten wir aus Ihrer Sicht eine andere Vorgehensweise wählen? ... S. aus St.

 

Hallo Herr S.

grundsätzlich ist das sicherlich o. k., obwohl wir die Erfüllung unserer Diffusionsforderungen verlangen, um eine schadenfreie Langlebigkeit des Materials zu gewährleisten.

Bei den Feuchträumen ist es etwas anders. Gewährleistungen für Feuchträume sind ohnehin schwierig, da jeder das Badezimmer anders nutzt. Kinder veranstalten auch gern mal eine Wasserschlacht. Also, bei Feuchträumen geben wir diese Gewährleistungen nach Diffusionsforderungen nicht.
In Feuchträumen sind immer strengere Anforderungen zu erfüllen. Ein Fachmann vor Ort oder das Erstellen einer Feuchtebilanz wären der sichere Weg.

Aber auch hier gilt, dass bei einer einigermaßen friedlichen Nutzung der Badräume keine Schadensfälle in unserer Hanffaser-Dämmung bekannt wurden.

Aufsparrendämmung ist natürlich möglich. Auch hier gilt, dass innen ein ausreichender Diffusionswiderstand durch den konstruktiven Aufbau erreicht sein muss, insbesondere sd_innen deutlich größer als die Hanf-Dämmstärke. Eine Folie ist nicht nötig und wir empfehlen auch, auf Folie zu verzichten. Auf unsere Diffusionsforderungen müssen wir jedoch bestehen; auch ohne Folie!

Achtung beim "Verschweißen" von Bitumenbahnen! Stopfhanf hat zwar eine gute Brandschutzklasse, bleibt aber brennbar. Das Verschweißen von Dachpappe arbeitet mit offener Flamme mit nicht geringer Temperatur. Ich bitte hier sehr um streng sachgerechte Arbeit und um alle nötigen Brandschutzvorkehrungen.


Impressum       Datenschutz       Downloads